Wer gestern das Blog besuchen wollte, wird so ab ungefähr 14.00 Uhr den Server nicht mehr erreicht haben. Eigentlich hatten Andreas und ich geplant, schnell einmal die beiden Festplatten mit 36 GB durch solche mit 73 GB zu ersetzen. Denn der Plattenplatz auf dem Solaris-Zonenserver wurde allmählich etwas eng. Und wir dachten, mit 2 Stunden Umbauzeit hätten wir großzügig geplant. Weit gefehlt.
Zunächst wollten wir ganz cool sein und möglichst Reboots der Maschine vermeiden und so viele Operationen wie möglich im laufenden Betrieb vornehmen. So haben wir also den Spiegel des Sun Volume Manager ohne Reboot aufgelöst. Danach hat diese %§“$ x86-Hardware die im laufenden Betrieb gewechselte Platte mit 73 GB weiterhin nur mit 36 GB erkannt. Das ist halt der Preis, wenn man richtige Betriebssysteme auf Kindergartenhardware ausführt, die nur schnell, aber sonst vom Design her einfach rott ist. Eben x86-Dödelkram, der ursprünglich einmal für DOS entwickelt wurde, wie man gelegentlich immer noch merkt…
Nach diversen Versuchen musste dann doch ein Reboot her und – wie sollte es anders sein – kam die Maschine anschließend nicht mehr hoch. Nach mehreren Stunden Kampf mit Doppelboot, PC-Festplattendesign und verschiedenen Versionen von Solaris 10 auf den Platten und dem Medium (alter Bootmanager versus Grub) war klar, dass von dieser Installation nicht mehr zu booten war. Bis dahin waren gut vier Stunden vergangen.So mussten wir also das System auf der neuen Platte komplett neu hochziehen. Leider haben wir damit auch die Konfiguration der einzelnen Zonen so nicht mehr retten können, zumal sowieso ein neuer Zuschnitt der Partitionen geplant war. Also mussten wir in den einzelnen Zonen die Konfigurationsdateien und Daten aus der alten Installation flöhen und dann auch die Zonen neu aufsetzen. Trotz der wirklich sehr guten Pakete von Blastwave ging damit einige Zeit ins Land – ohne säße ich wohl jetzt noch am Compiler.
Kurz nach Mitternacht redeten dann in meiner Zone zumindest der Datenbankserver und das gesamte Mailsystem wieder mit mir. Und weit nach vier Uhr wollten dann auch der Webserver und grundlegend das restliche Gesamtsystem wieder so, wie ich wollte. In den nächsten Tagen werde ich noch die letzten Kleinigkeiten glatt ziehen. Wenn es also Fehler geben sollte, auf die ich noch nicht gestoßen bin, bitte ich um kurze Rückmeldung.
So ist aus geplanten zwei Stunden weit über ein halber Tag im Serverraum und an der Console geworden. Es sind halt immer diese „Lass-uns-mal-schnell-Projekte“, die einem um die Ohren fliegen…
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