Aber die wahnsinnige Furcht des Noch-Innenministers vor seinem Kabinettschef kann man wohl am Rücktrittstermin ablesen, der mit dem 15. Januar im nächsten Jahr liegt, in der reichlichen Entfernung von fast 4 Monaten. Und in dieser Zeit kann sich der bisher schon von keiner Kabinettsdisziplin zu bändigende SDP-Chef nach Belieben austoben, denn sein Abtritt steht ja bereits fest. Und danach – also dann, wenn er nicht mehr Innenminister ist – dann soll er wohl SPD-Fraktionsvorsitzender werden. Faktisch sitzt er dann immer noch mit am Kabinettstisch und den Fleischtöpfen der Macht, kann aber ungestört vom Koalitionspartnergegner CDU Parteipolitik ausleben und munter störfeuern. Kaum anzunehmen, dass es dann in der Koalition ruhiger und friedlicher wird.
Ich persönlich glaube ja, dass Herr Stegner sich – als all das fest stand – eine gute Flasche Wein geöffnet und sich zufrieden und entspannt zurück gelehnt hat. Verlierer sehen anders aus.
6 Antworten zu “Der lachende Verlierer”
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Sebastian Vettel hat gezeigt, was er mit einem konkurrenzfähigen Auto anstellen könnte, der HSV ist Tabellenführer und der THW hat den Rhein-Neckar-Löwen gezeigt, wo die Harke hängt. Sportlich also alles im grünen Bereich, wenn man einmal vom Ausrutschers
Nachdem Ralf Stegner den Ministerpräsidenten und König der Jahr- und Wochenmärkte lange genug geärgert hatte, bekam er ja die geballte Macht von Peter-Harry Carstensen zu spüren und musste sein Amt als Innenminister abgeben. So wurde er heute mit 20 von 2
Einigen wir uns darauf: Das Foto stammt nicht aus dem Zusammenhang, passte mir gut in den Kram und es war gut erkenntlich, dass es nicht aus dem Zusammenhang stammte.
Es mag sein, dass die CDU im Thema Haushaltskonsolidierung treibende Kraft zu sein glaubt. Das ist in Ordnung und ich will es an dieser Stelle nicht weiter vertiefen. Ich mag auch nicht bestreiten, dass Herr Stegner die Haushaltslage massiv mit verantwortet hat. Spannennd finde ich allerdings schon, dass der Finanzminister Rainer Wiegard noch in der Opposition beispielsweise Doppelhaushalte als pures Teufelswerk bekämpft hat und nun dieses Mittel selbst munter benutzt und das völlig normal zu finden scheint. Glaubwürdigkeit sieht da schon ein wenig anders aus.
Bezüglich der Politikerschelte und der Pöstchen habe ich nur das Argument aufgegriffen, welches im Fall Stegner angewendet wird. Ich habe es nicht selbst ins Spiel gebracht, aber es, nachdem es in die Diskussion gelangte, auch auf alle Beteiligten angewendet. Und da sind die MdL der CDU zumindest mir nicht gleicher als der SPD-Noch-Innenminister.
Ohne jetzt eine kleinliche Diskussion lostreten zu wollen: Ich habe nicht behauptet oder suggeriert, daß die Quelle des Fotos verheimlicht werden sollte, sondern daß man schlecht die Bildunterschrift „Lachen so Verlierer“ an ein Foto schreiben kann, welches aus einem ganz anderen Zusammenhang stammt. Denn ich denke schon, daß auch die äußere Erscheinung eines Menschen, seine Gestik, Mimik und Sprechweise viel über seinen Gemütszustand aussagen. Und insofern wäre ein Bild von der tatsächlichen Begebenheit (bzw. mangels hinreichender Bildrechte ein Verweis auf zB NDR) ehrlicher gewesen.
Ansonsten würde ich nie so weit gehen und den Rücktritt Stegners feiern. Ich kann Ihre Belustigung in diesem Zusammenhang auch gut nachvollziehen, weil in der Tat die CDU in vielen Punkten getrieben wird. Nur sollte man nicht vergessen, daß die CDU im mE allerwichtigsten Punkt, nämlich der nachhaltigen Haushaltskonsolidierung, seit Anfang an und uneingeschränkt nach wie vor die treibende Kraft ist.
Der allgemeinen Politikerschelte bzgl. Pöstchen usw. schließe ich mich übrigens nicht an, das ist mir zu billig.
Es stimmt, dass ich das offizielle Potraitfoto vom Landtag genommen habe. Das habe ich ja auch nicht verheimlicht. (s.o.)
Es ist sicherlich so, dass Herr Stegner am Abend erschöpft und wenig zufrieden geblickt hat. Es hätte mich allerdings auch gewundert, wenn er den CDU-Granden ganz offen gezeigt hätte, dass er sie schon wieder geleimt hat. Ich finde es lustig, wenn die tatsächlichen Verlierer sich groß feiern. Die Schmerzen kommen ganz sicher. Im Gegensatz zu Herrn Carstensen wusste der griechische Feldherr Pyrrhus es immerhin vorher.
Die so genannte „Große Koalition“ hat nicht ein bisschen gewonnen. Sie hat allerdings weiterhin die Wahl, unter Schmerzen vor sich her zu stümpern oder in einem großen Knall zu implodieren. Carstensen bleibt weiterhin Minister von Stegners Gnaden und wird in der Schulpolitik, bei der Verwaltungsstrukturreform und anderen Themen vor sich her getrieben und muss die eigene Basis zum Zwecke des Machterhalts verprellen. Und Stegner selbst kann im Gegensatz zum Ministerpräsidenten nichts mehr verlieren.
Selbstachtung war in dieser Koalition von Anfang an kein Kriterium oder Maßstab, es ging lediglich um Pöstchen. Denn so wie man Herrn Stegner monetäre Gründe für die Terminwahl unterstellt, unterstelle ich dasselbe den Abgeordneten der CDU, die sich in dieser Koalition so weit verbogen haben, dass jedes Rückgrat gebrochen ist. Auch dafür wird es Gründe geben und das Wohl des Landes ist mit Sicherheit keiner davon…
Also zum Thema „Verlierer sehen anders aus“: Da sollte man vielleicht nicht das alte offizielle Portraifoto verwenden, sondern sich beim NDR das Video der Pressekonferenz anschauen. Da sieht man Stegner an, daß er die Flasche Wein Abends höchstens getrunken haben dürfte, damit seine gequälten Gesichtszüge nicht endgültig verkrampfen.
Ansonsten gibt es ja – dies wurde in der Presse auch bereits thematisiert – potentiell konkrete Gründe für den ein bisserl in die Zukunft datierten Rücktrittstermin. Vielleicht sollte man sich mal das Landesministergesetz anschauen 🙂