Die letzten Wahlabende nach den Landtags- und Bundestagswahlen waren doch eher frustrierend für die FDP. Bei der Landtagswahl 2005 hat die FDP ein sehr dürftiges Ergebnis eingefahren, mit der Folge – natürlich mit verursacht durch das Debakel von Heide Simonis bei der Wahl zur Ministerpräsidentin –, dass Schleswig-Holstein von einer so genannten „Großen Koalition“ regiert verwaltet mit Amtsträgern bestückt wird. Nicht besser war es, als bei der letzten Bundestagswahl die CDU zunächst den „Professor aus Heidelberg“ im Regen stehen ließ und dann innerhalb von Wochen in den Umfragen abstürzte und den Wahlsieg von Schwarz-Gelb verspielte, um schließlich mit den „Merkelsteuer“-Lügnern zusammen ebenfalls eine so genannte „Große Koalition“ zu versuchen.
Gestern war alles ganz anders: Schwarz und Rot haben die Quittung bekommen, zum einen für die „Verwaltungsstrukturreform“, also den Versuch, Kreise gegen den Willen der Bevölkerung und jeder Logik auf Krampf zusammen zu zwingen, weiterhin für eine völlig verhunzte Schulreform, die ebenfalls von einer breiten Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wird und aus ideologischen Gründen auf dem Rücken von Schülern und Eltern zu einer Verschlechterung der Bildungsqualität führen wird, und schlussendlich in Eckernförde für eine Mauschelpolitik, die in nichtöffentlichen Sitzungen Entscheidungen auskungelt, die dem Bürger möglichst unter Vermeidung der Möglichkeit des Hinterfragens aufs Auge gedrückt wurden.
So kam es, dass die CDU um 10,9 % von 48,6 % auf 37,7 % abstürzte und die SPD auf das wirklich schon schlechte Ergebnis von 2003 noch einmal 1 Prozent verlor: von 27,6 % auf 26,6 %. Anteilsmäßig konnten alle kleinen Parteien zulegen.
Unser Ziel war es, zum einen eine erneute absolute Mehrheit zu verhindern und andererseits möglichst den Fraktionsstatus zu erreichen, also 2 Sitze zu erringen. Das wäre, nachdem wir 2003 mit 5,2 % nach 10 Jahren Abwesenheit gerade so eben den Einzug in die Ratsversammlung erreichen konnten, ein wirklich gutes Ergebnis gewesen. Dafür hätten wir knapp 7,5 % benötigt.
Es kam besser: Mit 8,1 % ziehen wir nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis in die aufgrund von Überhangmandaten von 27 auf 34 Sitze vergrößerten Ratsversammlung sogar mit 3 Vertretern. Und als einzige der auch in der bisherigen Ratsversammlung vertretenen Parteien konnten wir nicht nur prozentual zulegen, sondern auch in absoluten Wählerstimmen: von 503 auf 692 um knappe 38 %. Wir konnten also definitiv neue Wähler von unserem Programm und den handelnden Personen überzeugen.
Wir werden folglich in der neuen Ratsversammlung mit 3 Ratsvertreter(inne)n und in jedem Ausschuss vertreten sein. Damit werden wir uns personell stark verbreitern und die Sacharbeit endlich auf mehrere Schultern verteilen können. Dadurch wird die Qualität unserer Arbeit noch einmal gewinnen. Da wir nicht auf ideologische Grabenkämpfe und Gut-Böse-Denken, sondern auf Sacharbeit setzen, ist das sehr wichtig.
Ein einziger Wermutstropfen in der Bombenstimmung bleibt: Unser bisheriger Ratsherr Jan-Hendrik Strunk zieht nach Kiel und wird der neuen Ratsversammlung nicht mehr angehören. Er hinterlässt nicht nur fachlich eine Lücke, sondern auch menschlich. Am Wahlstand und in persönlichen Gesprächen haben mir nicht wenige Bürger erklärt, dass Sie uns ihre Stimme auch wegen seiner hervorragenden Arbeit gegeben haben. Wir werden uns bemühen, in seine großen Fußstapfen zu treten. Und ich bin mir sicher, dass wir im Team einen mindestens ebenso großen Abdruck in der öffentlichen Wahrnehmung erzeugen werden.
Und das wird Spaß machen!
Eine Antwort zu “Ein richtig schöner Abend…”
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Hallo Oliver,
wow – ich gratuliere zu diesem tollen Ergebnis und wünsche Dir viel Erfolg in den nächsten 5(?) Jahren in der Ratsversammlung!
Viele Grüße von der Terrasse
Thomas