Am gestrigen Nachmittag haben auf Initiative der Tandem Seniorenbegleitung Mitglieder der Eckernförder Ratsversammlung im Selbstversuch per Rollstuhl die Kieler Straße, den Rathausmarkt, den Kirchplatz und die Nicolaistraße befahren. Dabei haben sie sich gegenseitig in Zweiergruppen geschoben oder aber versucht, in diesen Bereichen aus eigener Kraft mit den Rollstühlen zu fahren.
Auch wenn ich mich seit einiger Zeit mit dem Thema Barrierefreiheit befasse, habe ich durch diese Aktion durchaus neue Eindrücke gewinnen dürfen. So ist der Kirchplatz erwartungsgemäß mit dem Rollstuhl schon sehr schlecht zu befahren. Was mich aber erstaunt hat, ist die Tatsache, dass die Nicolaistraße sich aus der Sicht von Rollstuhlfahrern noch viel katastrophaler darstellt, als ich es befürchtet hatte. So hat es mein Partner nicht geschafft, mich mit dem Rollstuhl einmal quer über die Nicolaistraße zu schieben. Der Rolli ist schlicht in den Rinnen rechts und links des gepflasterten „Fahrweges“ in der Mitte der Straße stecken geblieben.Die Aktion der Tandem Seniorenberatung war aus meiner Sicht – und so habe ich auch die Kolleginnen und Kollegen verstanden – eine sehr gute. Wir haben alle neue Einsichten gewinnen können, die wir bei künftigen Entscheidungen einfließen lassen können. Gern hätte ich auch noch mit Rollatoren getestet (Kinderwagen brauche ich gerade nicht zu testen, da habe ich die entsprechende Praxis…), weil ich zwischenzeitlich das Gefühl hatte, die eine oder andere Stelle hätte sich bei Einsatz dieser Gehhilfen noch wieder anders dargestellt. Aber ich habe jetzt zumindest die Gewissheit, dass ich mit meiner Haltung zur Entwicklung des Kirchplatzes vollkommen richtig gelegen habe.
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