Anbei mein Redebeitrag zum TOP 9 Errichtung eines Räuchereimuseums – Machbarkeitsstudie aus der Ratsversammlung vom 2. April 2009. Inhalt des Antrags ist eine außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von 40.000 € zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie für ein Räuchereimuseum in Eckernförde:
Sehr geehrte Frau Bürgervorsteherin,
liebe Kolleginnen und Kollegen,über lange Jahre wurde das Stadtbild Eckernfördes durch den Fischfang und die Fischverarbeitung geprägt. Auf Bildern aus dieser Zeit wird die Silhouette unserer Stadt durch Hallen und Schornsteine geprägt, die Schornsteine der Fischräuchereien.
Wie lange diese Zeit vergangen ist, kann man nicht nur daran ermessen, dass sich viele von uns – vielleicht die meisten – daran überhaupt nicht mehr erinnern können. Wir können es vor allem daran ablesen, dass heute kaum noch Räuchereien existieren. Die meisten von ihnen sind längst verfallen, abgerissen und überbaut.
In einem der wenigen Überbleibsel, der ehemaligen Fischräucherei Hopp, möchte der Förderverein „Alte Eckernförder Fischräucherei“ ein Räuchereimuseum etablieren. „Wann, wenn nicht jetzt?“, möchte man fragen. Viele Gelegenheiten, auf diese historische Epoche Eckernfördes hinzuweisen, werden wir nicht mehr erhalten. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass die Stadt Eckernförde sowohl Mitglied des Fördervereins wird als auch eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gibt.
40.000 Euro sollen dafür außerplanmäßig bereit gestellt werden. Das ist viel Geld, auch wenn die Aktivregion „Hügelland am Ostseestrand“ davon 55 Prozent tragen möchte. Die FDP-Fraktion unterstützt diese Ausgabe angesichts der historischen, aber auch der touristischen Bedeutung eines solchen Museums.
Allerdings möchte ich auch gleich etwas Wasser in den Wein gießen. Die Vertreter der Aktivregion haben bereits eine Summe in der Größenordnung von 2 Millionen Euro in den Raum gestellt, um das Museum zu errichten. Wir wissen nicht, auf welcher Grundlage diese Zahlen fußen. Was wir aber wissen, ist die Tatsache, dass auch die Stadt eine Ausgabe dieser Größenordnung nicht stemmen kann.
Sollte diese Summe im Bereich des tatsächlichen Bedarfs liegen, dann muss der Förderverein wissen, dass weitere Quellen für die Finanzierung aufgetan werden müssen. Wir hoffen also, dass die Machbarkeitsstudie auch in dieser Hinsicht einige Aufschlüsse erbringt.
Dass die Stadt die Finanzierung des Projekts Räuchereimuseum allein übernimmt, steht für meine Fraktion nicht zur Diskussion. Dass die Stadt sich am Projekt Räuchereimuseum beteiligen muss, ist allerdings ebenso klar.
Der Antrag der Verwaltung wurde einstimmig angenommen.
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