Die Lübecker Nachrichten melden heute, dass die Atomaufsicht die Bestellung der von Vattenfall vorgeschlagenen Leiterin des derzeit abgeschalteten Atommeilers in Krümmel ablehnt, weil diese die praktische Abschlussprüfung nicht bestanden hat. In einer Presseerklärung bestätigt Justizminister Emil Schmalfuß diese Darstellung nun:
Es stimmt, ich werde der Bestellung von Frau W. zur Kraftwerksleiterin in Krümmel derzeit nicht zustimmen. Es ist Frau W. bislang nicht gelungen, die fehlende praktische Erfahrung im Produktionsbereich hinreichend zu kompensieren. Dies wäre jedoch zwingend Voraussetzung dafür gewesen, dass Frau W. die Aufgabe der Kraftwerksleiterin übernehmen kann.
Der Justizminister, der auch der Atomaufsicht vorsteht, führt weiterhin aus, dass sich diese Maßnahme im Einklang mit dem „aktuell von den Atomexperten des Bundes und der Länder festgestellten Standard, dass der Leiter eines Kernkraftwerkes grundsätzlich eine Fachkundeprüfung für Schichtleiter in einem Kernkraftwerk bestanden haben muss„, befinde und für den Betreiber Vattenfall nicht überraschend kommen dürfte:
Wir haben seit über einem Jahr wiederholt deutlich gemacht, dass es Frau W. noch an dieser Qualifikation für die Leitung eines Kernkraftwerks fehlt. Es liegt nun an Vattenfall, einen neuen Vorschlag zu machen. Aus meiner Sicht darf das Kernkraftwerk Krümmel erst wieder ans Netz gehen, wenn es eine neue Leiterin oder einen neuen Leiter hat.
Update: Unbeabsichtigt enthielt der Text – wie auch die Pressemitteilung des Justizministers – bei der ersten Veröffentlichung den Klarnamen von Frau W. Ich habe diesen aus Gründen der Wahrung der Persönlichkeitsrechte jetzt anonymisiert.
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