Seit Monaten stehen die Atommeiler Krümmel und Brunsbüttel wegen Störungen still. Krümmel war dabei im Sommer 2009 nach einer fast zweijährigen Zwangspause letztmalig nur knapp zwei Wochen am Netz, ehe die nächste Panne auch die nächste Betriebsunterbrechung bedeutete.
Vattenfall bekam die Probleme im Kraftwerk augenscheinlich nicht in den Griff und der absolute Tiefpunkt schien erreicht, als die Atomaufsicht in Kiel die Zustimmung zur Berufung der neuen Kraftwerksleiterin verweigerte, nachdem diese die nötige Fachkunde im Praxistest nicht nachweisen konnte. Inzwischen scheint es so, als wolle Vattenfall die Betriebsverantwortung möglicherweise an den Miteigentümer E.ON abgeben.
Angeblich sollte Vattenfall geplant haben, das Kraftwerk Krümmel am 17. Januar wieder hochzufahren. Die Gewerkschaft ver.di hatte aber bereits angekündigt, dass an diesem Tag die rund 100 Mitarbeiter des Wachdienstes in den Streik treten würden, sofern bis dahin keine Einigung über einen Tarifvertrag erzielt worden sei. Heute nun informiert ver.di, dass die erste Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen ergebnislos abgebrochen werden musste. Verhandlungsführer Dieter Altmann macht dabei deutlich, dass er den geplanten Wiederanlauftermin für fragwürdig halte und verweist auf das Ende der Friedenspflicht zum Jahresende.
Von möglichen Arbeitskämpfen wären neben Krümmel (100 Arbeitnehmer im Wachdienst) auch die Kraftwerke in Brunsbüttel (100) und Brokdorf (130) sowie das Helmholtz-Zentrum in Geesthacht (30) betroffen.
Foto: © Hurry/PIXELIO
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